Intimität: Sexualität, Geschlecht, Verwandtschaft
Unsere Forschung beschäftigt sich mit Fragen der Sexualität, des Geschlechts und der Verwandtschaft in Bezug auf weitere Bereiche des sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebens. In den letzten Jahrzehnten ist Intimität nicht nur zu einem bedeutenden „Motor der Mobilität“ geworden – der verschiedene Formen der Bewegung rund um den Globus antreibt –, sondern auch zu einer Schlüsselmodalität für die Festschreibung von Zugehörigkeit und Staatsbürgerschaft sowie für die Herstellung von Rassifizierungsprozessen, Ethnizität und Klassenzugehörigkeit. Indem wir diese Dynamiken in verschiedenen Regionen ethnographisch untersuchen und vergleichen, beleuchten wir, wie Sexualität, Gender und Verwandtschaft die politische Ökonomie des Spätkapitalismus beeinflussen und von ihr geprägt werden.
Wir erforschen, wie intime Lebensbereiche Einfluss nehmen auf neue Formen von Governance und Überwachung, Kommodifizierung und Konsum, Bindung und Imagination; wie sich vielfältige Vorstellungen von Sexualität, Geschlecht und Verwandtschaft im Schatten des Normativen entfalten; wie Ängste über Arbeit, Geld, soziale Reproduktion oder körperliches und kollektives Wohlbefinden oft in Debatten über den sexuellen und vergeschlechtlichten Körper Ausdruck finden; und wie in der Intensivierung sowohl der globalen Mobilität als auch in den ethno-nationalistischen Bestrebungen, lokale Welten abzuschotten, Vorstellungen über das Intime auf unerwartete Weise mobilisiert werden.