Prof. Dr. George-Paul Meiu
Professor
George-Paul Meiu
Philosophisch-Historische Fakultät
Departement Gesellschaftswissenschaften
Professur Meiu

Professor

Ethnologisches Seminar
Münsterplatz 19
4051 Basel
Schweiz

Tel. +41 61 207 27 40
gp.meiu@unibas.ch

George Paul Meiu ist Professor für Anthropologie und Vorsteher des Ethnologischen Seminars der Universität Basel. Seine Forschung und Lehre befassen sich allgemein mit der politischen Ökonomie von Sexualität, Ethnizität, Zugehörigkeit, Staatsbürgerschaft und Wissensproduktion. Basierend auf langjähriger ethnografischer Feldforschung in Ostafrika und Osteuropa betrachtet er in seinen Schriften Begehren, Intimität und Verkörperung als zentrale Aspekte für das Verständnis historischer Veränderungen in der globalen Weltordnung.

Er ist Autor von zwei preisgekrönten Monografien. Ethno-erotic Economies: Sexuality, Money, and Belonging in Kenya (University of Chicago Press, 2017) zeichnet nach, wie die touristische Kommerzialisierung ethnischer Sexualität die Zugehörigkeit und die Beziehungen zwischen Alter, Geschlecht, Generation und Verwandtschaft unter den Samburu im Norden Kenias verändert. Dieses Buch wurde mit dem Ruth Benedict Prize und dem Nelson Graburn Prize der American Anthropological Association ausgezeichnet und war Finalist für den Elliott P. Skinner Award (Association of Africanist Anthropology). Sein zweites Buch, Queer Objects to the Rescue: Intimacy and Citizenship in Kenya (University of Chicago Press, 2023), analysiert die Entstehung homophober Gewalt durch Objekte, deren Verbreitung in Gerüchten, politischer Rhetorik und im täglichen Leben indirekt den homosexuellen Körper als Ziel der Ablehnung konstruiert. Dieses Buch wurde mit dem Amaury Talbot Prize des Royal Anthropological Institute ausgezeichnet und war Finalist für den Bethwell A. Ogot Award (African Studies Association).

Meiu hat zahlreiche Beiträge in führenden Fachzeitschriften veröffentlicht – darunter American Anthropologist, American Ethnologist, Cultural Anthropology, Ethnos, HAU und Anthropology Today – sowie in Sammelbänden zu den Themen Tourismus, Körper, Sexualität, Zukunft und Geschichte der Anthropologie. Er ist Mitherausgeber von Ethnicity, Commodity, In/Corporation (Indiana University Press, 2020), das die globalen Verflechtungen von Ethnizität in Märkten, Nationalismen und Konsum untersucht. Er ist ausserdem Autor der rumänischsprachigen Monografie Vin feciorii cu turca! (Arania, 2004), einer historischen Ethnografie einer Zeremonie, die für nationalistische, kommunistische und postsozialistische Vorstellungen von ländlicher Identität in Rumänien von zentraler Bedeutung war.

Zu seinen aktuellen Arbeiten gehören zwei Buchprojekte. Das erste, The Fetish of Order: Anthropology, Coloniality, Mess, untersucht die konkurrierenden Investitionen in „Ordnung” durch Anthropolog:innen, koloniale und postkoloniale Regierungen sowie indigene Gemeinschaften in Kenia im Laufe des letzten Jahrhunderts. Das zweite Projekt, The Unconscious of Inheritance: Memory and Materiality in the Anthropologist’s House, stützt sich auf sein eigenes Leben, seine Familiengeschichte und seine Forschungen in Rumänien, um zu theoretisieren, wie Artefakte über Generationen hinweg etwas weitergeben, von dem wir „nicht wissen, dass wir es wissen“: eine Reihe subjektiver Orientierungen und Wertvorstellungen.

Meiu hat einen BA in Anthropologie von der Concordia University in Montreal und einen MA und PhD von der University of Chicago, wo er den Daniel F. Nugent Prize für die beste Dissertation in historischer Anthropologie erhielt. Bevor er 2022 nach Basel kam, lehrte er an der Harvard University, wo er zum ordentlichen Professor mit Festanstellung in Anthropologie, Afrikanischer und Afroamerikanischer Studien befördert wurde.

Er ist ausserdem Co-Produzent und Moderator von Ethnographic Imagination Basel, einem Video-Podcast, der anthropologische Ideen und Debatten einem breiteren Publikum zugänglich macht.

 

 

 

  • Sexualität, Intimität, Verwandtschaft
  • Ethnizität, Zugehörigkeit, Staatsbürgerschaft
  • Ware, Geld, politische Ökonomie
  • Mobilität, Erinnerung, Materialität
  • Ostafrika
  • Osteuropa
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