Prof. Dr. Till Förster
Emeritus
Till Förster
Philosophisch-Historische Fakultät
Departement Gesellschaftswissenschaften
Professur Förster

Emeritus

Ethnologisches Seminar
Münsterplatz 19
4051 Basel
Schweiz

till.foerster@unibas.ch

Till Förster ist seit 2001 Inhaber des Lehrstuhls für Ethnologie und Gründungsdirektor des Zentrums für Afrikastudien an der Universität Basel. Er hat Ethnologie und Kunstgeschichte an den Universitäten Mainz, Bonn und Köln studiert und promovierte 1985 an der Freien Universität Berlin.
Sein Forschungsprofil kombiniert zwei sich ergänzende Spezialisierungen: politische Transformationen und visuelle Kultur. Seine langjährige Forschung in zwei normalerweise getrennten Bereichen hat gezeigt, dass trans- und interdisziplinäre Wissenschaft tiefere Einblicke darüber hervorbringt, wie politische Imagination kollektive Intentionalität und Handlungsfähigkeit in der Politik beeinflusst. Als ehemaliger Entwicklungsexperte und langjähriger Feldforscher hat er über viele Jahre hinweg miterlebt, wie Entwicklungspläne, die auf westlichen Annahmen über Governance basierten, die sozialen Realitäten in Afrika nicht berücksichtigten und inwieweit sie lokale Vorstellungen davon, wie eine bessere soziale Ordnung aussehen sollte, verfehlten. In seiner Arbeit lehnt er daher normative, meist westliche Darstellungen von Governance ab und versteht sie als zutiefst politisch. Till Förster befasst sich insbesondere mit der Handlungsfähigkeit der Akteure, ihrer politischen Vorstellungskraft und wie ihre Interaktion zur Bildung neuartiger sozialer und politischer Regimes und sozialer Räume führt. Seine Konzeptualisierung von Imagination als soziale Produktion von Bildern hat unmittelbare Konsequenzen für das Studium der Staatlichkeit in Regionen, in denen das normative Imaginäre des westfälischen Staates wenig gesellschaftliche Relevanz hat und in denen die meisten Akteure alternative Visionen ihrer Zukunft entwickeln. Imagination erzeugt projektive Vorstellungen davon, wie soziale Probleme gelöst werden sollten, die unvermeidlich die Artikulation der Interessen der Akteure und damit die Bildung größerer Gruppen und Governance-Vereinbarungen beeinflussen. Diese Prozesse stehen seit Beginn seiner akademischen Laufbahn im Zentrum seiner Forschung und Lehre.

  • Visuelle Kultur
  • Politische Transformationen
  • West- und Zentralafrika